RUSTIC & RAW - Teil 1
Der etwas andere Workshop
Es war ein verlängertes Wochenende der ganz besonderen Art, das ich in dieser Form noch nie erlebt habe! Gespickt voll mit lustigen Momenten, köstlichem Essen und einer tollen Gesellschaft. Ganz klar war mir am Anfang noch nicht, was mich beim Rustic & Raw Fotografie & Food Styling Workshop von Krautkopf in Rensow (Nordeutschland) erwarten wird. Aber ich wollte mich unbedingt auf das Abenteuer einlassen - vor allem auch deswegen, weil der Fotostil von Yannic & Susann so ganz anders als meiner ist. Und ich muss sagen, es war so großartig, dass ich mir fast schwer tue, es in Worte zu fassen. Als wäre man in einer kleinen Familie, die einen versteht, wenn man gefühlte Sekunden, aber in Wirklichkeit Stunden, mit der Kamera bewaffnet vor einem Essen steht und nach DEM Winkel sucht, um das perfekte Bild zu erlangen. Um es mit den Worten von Yannic & Sophia zu sagen: "Kein Foto Jürgen" weit und breit, sondern einfach nur pure Leidenschaft für die Fotografie war unter uns zu spüren.
Dass Yannic und Susann von Krautkopf großartige Bilder machen und köstliche Rezepte gestalten, war mir schon immer klar. Das beweisen sie auch gekonnt auf ihrem Blog, in ihrem Buch, in ihrer App etc. Die Frage für mich war nur, wie schaut ein Rustic & Raw Workshop bei ihnen aus? Was erwartet mich? Wie sind die anderen TeilnehmerInnen? Treffe ich auf Gleichgesinnte, die meine Leidenschaft teilen? Was kann ich aus dem Workshop mitnehmen? Wie arbeiten andere im Food Fotografie Bereich? etc.
Noch besser als gut
Vor etwa 2 Wochen haben wir (also Susann & Yannic von Krautkopf und 5 Workshop-Teilnehmerinnen, darunter Paula, Sophia, Marina, Lisana und ich) uns nacheinander in der "Alten Schule" in Rensow eingefunden. Die "Alte Schule" war früher - wie der Name schon vermuten lässt - eine Schule und verzaubert heute durch einen urigen und zugleich gemütlichen Stil. Luxus ist hier Mangelware, aber genau das macht den Charme des kleinen Häuschens aus. Hinter jeder Ecke verbirgt sich eine andere interessante Kleinigkeit, die es wert ist, fotografiert zu werden. Umgeben von 6 anderen FotografInnen habe ich mich so richtig wohl gefühlt und mich kurzerhand in das kleine Häuschen verliebt. Wir haben uns einfach treiben lassen - von den Motiven, vom guten Essen und von der angenehmen Stimmung.
Rustic Food
Ganz ehrlich: Ich habe selten in vier Tagen so viel leckeres (vegetarisches) Essen gegessen. Vielleicht lag es an der Gesellschaft oder an der Stimmung im Allgemeinen. Ich glaube aber eher, dass es eine Kombination aus allem war. Das hat schon beim Frühstück begonnen, wo selbst gemachte Nougatcreme, Tomatenaufstrich und Rote-Rüben-Aufstrich sowie Erdbeer-Rhabarber-Kompott auf uns gewartet haben. Ein Gaumenschmaus sage ich euch!
Vegetarische Köstlichkeiten
Das Mittag- und Abendessen waren nicht minder lecker. Mit ganz viel Leidenschaft hat Yannic uns ein köstliches Gericht nach dem anderen auf den Tisch gezaubert und offensichtlich seine Leidenschaft für das Kochen mit offenem Feuer entdeckt. Meine Kleidung riecht (trotz mehrmaligem Waschen) heute noch nach Lagerfeuer, aber das war es allemal wert. Es erzeugt eine ganz eigene Stimmung, wenn man sich vor loderndem Feuer versammelt, in die knisternde Glut starrt und sich aufwärmt, während man den Geschichten der anderen lauscht. Fast ein bisschen wie im Ferienlager in der Schulzeit – nur irgendwie besser! Und das Essen versprüht einen ganz eigenen Geschmack, wenn es direkt aus dem Feuer kommt. Oft braucht es gar nicht viel, sondern einfach nur ein gutes Feuer und eine nette Gesellschaft. Absolut nachahmenswert!!! Ich muss gestehen, dass mich die Begeisterung rund um das Kochen mit Feuer auch mitgerissen hat. Bin gerade am überlegen, wie wir auf unserem Balkon unauffällig (!!!) ein offenes Feuer platzieren können – das ist vielleicht weniger nachahmenswert ;)
Neben Rote-Rüben-Burger, Karfiolsuppe mit fermentierten Roten Rüben und Focaccia mit selbst gemachter Paprikasauce (mein persönlicher Favorit), wurden wir mit einer Raw Beerencake und einem leckeren Mittagessen mit Gerste, Zucchini & Zuckererbsen verwöhnt. Wo wir helfen konnten, haben wir uns gegenseitig tatkräftig unterstützt - sei es beim Schnippeln, Abwaschen, Gemüse putzen, Anrichten etc. Ich habe nicht nur in Bezug auf die Fotografie, sondern gerade was die Themen Food Styling und Essenszubereitung angeht, sehr viel Wissen von den anderen und natürlich den lieben Workshopleitern mitgenommen.
Da der Workshop und diese 4 Tage so intensiv und vielfältig waren, würde ich es schade finden, alles in einem einzigen Blogpost zu erzählen. Deswegen teile ich die Erfahrungen und Erlebnisse zum Workshop für euch auf zwei Teile auf. Bei Teil 2 vom Rustic & Raw Beitrag könnt ihr euch auf Fotos und Infos zum Fermentieren sowie über eine der besten Raw Cakes, die ich je gegessen habe, und das atemberaubende Grande Finale des Workshops freuen. Alles Liebe und bis bald ♥