Paradiesisch
Hoch hinaus
Es ist 2 Uhr am Morgen und wir stehen voll bepackt mit unseren Turnschuhen, 2 Wasserflaschen und einem kleinen Lunchpaket in der Lobby unseres Hotels. Weit und breit niemand, außer die Rezeptionistin, der wir verschlafen unseren Autoschlüssel in die Hand drücken, damit sie unser Auto vorfährt. Wir steigen bei lauschigen 22° Celsius ins Auto ein und machen uns auf eine 2,5 stündige Fahrt auf den höchsten Berg von Maui bereit, der zugleich ein erloschener Vulkan ist. Die Strecke kommt mir ewig vor. Alles rund herum ist stockfinster, man sieht weder das Meer, noch die Bäume entlang der Küstenstraße. Mir wird schon flau im Magen, wenn ich daran denke, dass noch 3.000 Höhenmeter auf uns zukommen.
Es ist 4.45 Uhr am Morgen! Wir haben es geschafft! Wir befinden uns auf 3.050 Höhenmeter - rundherum nichts, außer Dunkelheit und vereinzelt ein paar andere Touristen. Es ist eisig kalt! Das Autothermometer zeigt 8°C an; es fühlt sich aber wie 2°C an. Ich schmiege mich in meinen warmen Pullover hinein und genieße ein leckeres Banana Bread aus meiner Lunchbox direkt am Summit vom Haleakala Vulkan.
Es ist 6.10 Uhr am Morgen! Es dauert nicht mehr lange - die Sonne erhellt schon leicht den Himmel und lasst ihn in einem strahlenden Gelb-Orange erleuchten. Langsam ziehen unzählige Wattebausch-Wolken an uns vorüber und machen Platz für die gewaltige Kraft der Sonne. Selten habe ich so ein wundervolles Naturschauspiel gesehen. Keiner sollte sich so einen wundervollen Sonnenaufgang entgehen lassen. Denn auch das, was danach folgt, hat so einiges zu bieten.
Stille & Grün
Es gibt mehrere Wanderwege am Haleakala Vulkan von Maui, wovon zwei wirklich sehenswert sind. Der Sliding Trail führt entlang eines extrem kargen, rotsandigen Weges. Weit und breit nichts. Keine Bäume, keine Tiere, kleine Blumen. Stille. Ich höre nichts und für ein paar Sekunden läuft mir ein kurzer Schauer über den Rücken. So stelle ich mir das Weltall vor - Ruhe und Stille, überall wo man hinsieht.
Der andere Wanderweg stellt das genaue Gegenteil dar und befindet sich auf ca. 2.500 Höhenmeter. Der Weg schlängelt sich entlang von grünen Büschen und Bäumen, die Vögel singen, die Nénés (eine endemische Gänseart) schnattern und die Natur zeigt sich in einem satten Grünton. Hier wandert man in Serpentinen einen Berg hinunter, passiert erloschene Lavasteine und gelangt schließlich inmitten des Vulkanbeckens.
Die andere Seite von Maui
Und dann gibt es da auch noch die andere Seite von Maui. Nämlich jene Seite, die man aus zahlreichen Filmen und von Fotos kennt.
Ein Maui mit wundervollen Stränden und Buchten.
Ein Maui mit kristallklarem Wasser und einer atemberaubenden Unterwasserwelt, wo sich Schildkröten (auch Honu genannt) und Manterrochen die Flosse reichen.
Ein Maui, das tropischer nicht sein könnte.
Ein Maui, das mit Sandstränden in den Farben Rot, Schwarz und Gelb aufwartet.
Und zu guter Letzt ein Maui, das eine atemberaubende Natur bereit hält.
Schmankerl auf Maui
Das Essen auf Maui ist sehr amerikanisch. Neben Bacon und Pancakes findet man noch zahlreiche Fastfood-Ketten und Fischspezialitäten. Aber auch die Hawaiianische Küche hat so einiges zu bieten. Besonders Fisch und Hühnchen mit Macadamia Nut und Kalua Pork (Schwein in Bananenblättern geräuchert) sind exzellent.
Ihr wollt dem Paradies ganz nahe sein? Ihr wollt einzigartige Stille erleben und einen der schönsten Sonnenaufgänge genießen? Dann seid ihr auf Maui genau richtig. Genießt die Ruhe, lasst euch vom Rhythmus der Insel mitreißen und sondert euch vom Massentourismus ab, denn nur dann kann man die wundervolle Vielfalt der Insel wirklich erleben. Alles Liebe und bis bald ♥